Woher weiß ich wie viel Garn ich für mein Projekt brauche?
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Endlich! Deine von dir sorgfältig im Netz oder vor Ort ausgesuchten Garne sind bei Dir zu Hause angekommen - jetzt kann es auch schon mit deinem neuesten Projekt losgehen. Vielleicht hast du dir ja vorgenommen einen hübschen Poncho, einen Schal oder doch ein Stirnband zu stricken? Aber Moment mal - woher weiß ich denn eigentlich wie viel Garn ich letztendlich brauchen werde?
Andernfalls kann es nämlich sein, dass die Menge an Garn, die du bereits benutzt, nicht ausreicht, um dein Stück fertig zu stricken bzw. zu häkeln und die ganze Arbeit beginnt von vorn. Auf so ein Schlamassel hat natürlich niemand Lust, denn das kostet Zeit und vor allen Dingen Nerven.
Gründe hier und da mal ein anderes Garn zu verwenden, gibt es nämlich etliche. Du möchtest eine bestimmte Farbe oder Qualität benutzen oder du hast dein persönliches Traumgarn gefunden.
Im folgenden Beitrag zeigen wir dir Schritt für Schritt, wie du es schaffst, die richtige Menge an Garn für deine Projekte zu berechnen.
Kommen wir erst einmal zu den verschiedenen Begrifflichkeiten.
Die Lauflänge
Die Lauflänge beschreibt wie lang das Garn ist dass du gekauft hast. Grundsätzlich sind Garne aus feineren Materialien länger, da sie weniger Gewicht pro Meter haben.
Daher gilt als Faustregel: Je feiner und leichter das Garn, umso größer ist auch die Lauflänge!
Die Maschenprobe
Unter einer Maschenprobe versteht man ein kleines Probehäkelstück in einer bestimmten Größe. Auf dem Beipackzettel deines Garns ist normalerweise angegeben, wie viele Maschen und Reihen notwendig sind, um ein Quadrat in einer bestimmten Größe zu stricken. Da sich die Größe je nach Projekt unterscheiden kann, ist es schlauer vorher eine Maschenprobe durchzuführen.
Wie berechne ich den Garnverbrauch anhand der Lauflänge?
Also, die Formel hierfür lautet wie folgt:
Ergebnis: du erhältst die nötige Anzahl an Wolle
Um das Ganze zu veranschaulichen, hier folgendes Beispiel:
In der Anleitung für einen Pullover fasst die Orginialwolle Garn A eine Lauflänge von 100 Meter auf 50 Gramm. Für den Pullover brauchst du 550 Gramm Garn.
Daraus ergibt sich eine Gesamtlauflänge von:
Jetzt hast du zum Beispiel das Problem, dass dein Alternativgarn B etwas dicker und nur eine Lauflänge von 90 Metern auf 50 Gramm Garn hat.
Hier gehst du wie folgt vor: die Gesamtlauflänge von 1100 Metern wird durch 90 Meter geteilt.
Das Ergebnis lautet somit 12,2 Bobbel. Statt 11 müsstest du also 13 Bobbel kaufen.
Bei einem solchen Ergebnis wie 12,2 macht es natürlich mehr Sinn einfach ein Knäuel mehr zu kaufen, um böse Überraschungen zu vermeiden.
Merke: Die Formel kannst du nur benutzen, wenn dein alternatives Garn mit der selben Nadelstärke verstrickt oder verhäkelt wird und die Machenproben passen.
Alternativ kannst du natürlich auch Online Rechner verwenden oder bei unserer Verbrauchstabelle vorbeischauen und sparst dir so die Rechnerei.
Auch interessant zu wissen ist, dass man grundsätzlich mit einem Kilo Garn circa einen halben Quadratmeter strickt.
Nun, da wir mit der Theorie durch sind, geht es hoffentlich an die Praxis! Wir hoffen, wir konnten dir mit unserem Beitrag weiterhelfen und wünschen Dir viel Erfolg bei deinen neuesten Projekten!