Schöne Pullover aus dem Web einfach nachstricken
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Das Web ist voller Ideen für wunderschöne Stricksachen. Nicht immer findet ihr eine Anleitung dazu. Aber das macht nichts! Geübte Strickerinnen können Schnitte auch kopieren oder für sich selbst anpassen. Man muss nur gut Maß nehmen und eine Maschenprobe machen.
Ganz einfach geht es, wenn ihr einen Lieblingspullover habt, der perfekt sitzt und dessen Schnitt ihr einfach kopiert. Dann messt ihr die Länge und Breite der einzelnen Teile und zeichnet euch diese auf. Ihr legt fest, welches Muster ihr stricken wollt und macht eine Maschenprobe. So könnt ihr immer exakt ausrechnen, wie viele Maschen ihr braucht. Knifflig wird es natürlich beim Zu- und abnehmen der Maschen am Ausschnitt und an den Ärmeln. Aber auch da macht die Übung den Meister.
Meist ist es so, dass der Halsausschnitt ein Drittel der Breite des Oberteiles ausmacht. Diese Maschen zieht ihr ab. Dann gestaltet ihr den Ausschnitt so wie ihr möchtet, z.B. groß und rund oder sehr flach wie beim U-Boot-Ausschnitt oder ihr entscheidet euch für einen V-Ausschnitt. Bei den Schultern kettet man in den letzten vier Reihen immer jeweils ein Viertel der Maschen ab, oder man teilt sie in Drittel. Dann werden die Schultern schön abgerundet.
Nehmt euch andere Schnitte und Anleitungen von Pullovern zum Vorbild um euer eigenes Werk zu erstellen. Besonders bei den einzelnen Ausschnittlösungen ist das hilfreich. Wir stellen euch hier einen Pullover aus dem Web vor, der so raffiniert und schön asymmetrisch geschnitten sind, dass man sie einfach nachstricken muss! Am besten mit der neuen Lieblingswolle von Chiemseegarn!
Raffiniert asymmetrischer Pullover in Halbpatentmuster
Für das Muster kommen verschiedene Varianten von Patentmuster in Frage:
Höchstwahrscheinlich ist es ein Patentmuster mit einer Reihe glatt rechts gestrickter Maschen dazwischen. So entsteht die feine Waffelstruktur, die nicht so voluminös ist wie reines Patentmuster.
Hier seht ihr einige Beispiele von passenden Patentmustern:
Der Schnitt:
Das Rückenteil des Pullovers ist ganz normal gestrickt. Der Clou ist das Vorderteil. Hier strickt ihr nämlich nicht von unten nach oben, sondern ihr setzt seitlich am Rückenteil an. Eine Hälfte des Vorderteiles hat also exakt die Breite wie die Länge des Rückenteiles bis zum Armausschnitt. Es muss am Rückteil genau angenäht werden, oder ihr nehmt direkt am Rückteil die Maschen auf. Dann strickt ihr so gerade hoch. Und zwar so lang, dass die Vorderteile etwas bauchig fallen. Wichtig: Ihr habt einen großen, runden Ausschnitt, den ihr bei beiden Vorderteilen ausarbeiten müsst. An den Schultern wird das Stück gerade angenäht. Die Schulternähte sind aber relativ schmal, da ihr einen sehr großen Rollkragen habt. Rechnet euch also einen sehr großzügigen, weiten Ausschnitt aus. Beim linken Vorderteil müsst ihr oben die Knopflöcher aussparen.
Die Ärmel fallen locker, aber nicht zu weit. Es gibt keine Bündchen.
Schalkragen:
Für den Schalkragen messt ihr die exakte Weite des Ausschnittes aus. Dazu näht ihr den Pullover am besten schon zusammen. Dann messt ihr mit dem Maßband am Ausschnitt entlang: So lang muss der Schalkragen gestrickt werden! Das Muster ist dasselbe wie für den Pullover. Der Schalkragen muss etwa 20 cm breit gestrickt werden, damit er so locker fällt. Ihr strickt ihn extra und näht ihn dann in den Pullover ein.
Verschluss mit Knöpfen:
Der besondere Gag bei diesem Pullover ist der Verschluss mit Überschlag und zwei auffallend großen Knöpfen. Der Überschlag hält den Rollkragen in Form, also vom Hals etwas weg. Für diesen Überschlag wählt ihr ein anderes Muster. Am besten ein sehr feines Rippenmuster mit kleineren Nadeln gestrickt. Er greift von der Innenseite des einen Vorderteils über den Kragen zur Außenseite und muss daher auch so lang gestrickt werden. Meßt dies selbst aus. Der Überschlag darf nicht sehr spannen, sondern muss locker halten. Oben am Überschlag spart ihr das Knopfloch beim Stricken aus.
Schlusswort:
Wenn ihr irgendwo einen tollen Strickpullover seht, aber es keine Anleitung dazu gibt, dann versucht ihn doch einfach nachzustricken. Es ist kein Hexenwerk, eigene Schnittmuster zu erstellen, wenn man schon ein paar gut passende Strickpullover erstellt hat. Ebenso kann man sich einfach an den Maßen gekaufter Pullover, die besonders gut sitzen orientieren.