Das brauchst du zum Socken stricken! - Chiemseegarn

Das brauchst du zum Socken stricken!

Socken stricken - ein Überblick

In der Winterzeit wurden früher Oma´s handgestrickte Socken aus dem Schrank geholt. Heute sorge ich selbst für Nachschub in der Sockenschublade, denn meiner Meinung nach geht wirklich nichts über selbst gestrickte Socken. 
Eine Socke vom Bündchen über die Ferse bis zur Spitze zu stricken, ist etwas ganz anderes, als ein schönes Tuch oder gar einen Pullover zu fertigen.

Allein der Gedanke, mit mehr als zwei Nadeln hantieren zu müssen, schreckt viele ab. Mit ein bisschen Übung kannst auch du Socken stricken - einfach und schnell. Bist du noch unsicher, ob du dich an dein erstes Sockenpaar wagen möchtest, bist du hier genau richtig. Wir beschäftigen uns hier mit allem, was du über das Sockenstricken wissen musst.  

Welchen Vorteil haben selbst gestrickte Socken?  

selbstgestrickte Socken - Vorteile

Schon viele Generationen vor uns wussten selbst gestrickte Socken sehr zu schätzen. Gekaufte Socken waren da allerdings noch Mangelware und teuer. Es blieb keine andere Möglichkeit, als sich selbst ans Werk zu machen. Heutzutage sind gekaufte Socken schon für wenig Geld zu haben. Warum sollten wir uns trotzdem noch die Arbeit machen, und unsere Socken selber stricken?

1. Das Material: Schurwolle  

Schurwolle als perfektes Material

Schurwolle vom Schaf ist ein tolles Naturprodukt. Sie reguliert die Wärme am Fuß und ist dabei temperaturausgleichend. Zusätzlich kann sie bis zu 35% ihres Eigengewichtes an Feuchtigkeit aufnehmen, ohne sich unangenehm nass anzufühlenWenn du den ganzen Tag in geschlossenen Schuhen herumläufst, schwitzt du möglicherweise. Der Schweiß wird von der Wolle aufgenommen und du hast nicht das ungute Gefühl, feuchte Socken zu tragen. Schurwolle kann den Schweiß sogar chemisch binden, wodurch Bakterien und Pilze keine Lebensgrundlage haben. Unangenehme Gerüche werden so neutralisiert.

Ein weiterer Vorteil von Schafswolle ist das Lanolin, auch Wollfett genannt. Durch dieses Wollfett nehmen die Socken den Schmutz nicht so leicht an. Auch aus diesem Grund eignet sich Schurwolle besonders gut zum Kindersocken Stricken. 

2. Do it Yourself: keine Massenware

Individuelle Socken stricken

Gekaufte Strümpfe sind Massenware. Wer jedoch etwas Besonderes haben möchte, kann sich Socken selbst stricken, auch mit Farbverlaufsgarn. Das Angebot an Sockengarn ist grenzenlos. Ob nun uni, bunt oder mit harmonischen Farbverlaufsgarnen, es entstehen immer individuelle Einzelpaare, die so in keinem Geschäft zu finden sind. 

Doch nicht nur in der Farbe kann variiert werden. Stricken mit Mustern ist gerade voll im Trend. Eine kleine Auswahl findest du hier. Wer also fantasievolle Sockenmuster stricken möchte, dem sind keine Grenzen gesetzt. 

3. Passend gemacht: Maßanfertigung

Größentabellen für die perfekte Passform

Ein weiterer Vorteil ist, dass beim Selberstricken Besonderheiten des Fußes berücksichtigt werden können. Jeder Fuß ist anders, manche sind schmaler oder breiter als die Norm. Wahrscheinlich ist dir das Problem schon vom Schuhkauf bekannt, nicht jeder Schuh deiner Schuhgröße passt gleich gut. Es macht einen Unterschied, ob du nun Babysocken stricken möchtest, Männer oder Teenagersocken gewünscht werden, oder ob bevorzugt Sneakersocken zu stricken sind. 

Als grundlegende Orientierung kannst du dich selbstverständlich beim Socken stricken an Größentabellen halten. Diese sind oft nach Größe und Fadenstärke geordnet. Individualisieren kannst du deine Socken, indem du die Maschenanzahl anpasst. So sitzt die Socke optimal. Durch zusätzliches Rippenmuster (beispielsweise 1 Masche rechts, 1 Masche links) sorgst du für gute Dehnbarkeit. 

Das brauchst du zum Socken Stricken:

Hier erfährst du, welche Nadeln du verwenden kannst, welche Wolle du dafür auswählen solltest, und natürlich wieviel Material du benötigst. All das sind wichtige Details, mit denen du dich bereits vor dem eigentlichen Projekt beschäftigen solltest.

Die richtigen Nadeln zum Socken stricken

Deine Socken kannst du auf viele verschiedene Arten stricken. Ich möchte dir hier die zwei gängigsten Nadelvarianten vorstellen, die sich auch perfekt für Anfänger eignen: 

Das Nadelspiel

Nadelspiel

Das klassische Nadelspiel besteht aus fünf Spielnadeln. Diese sind meistens 20 cm lang und haben eine Nadelstärke von 2-3. Sie müssen außerdem an beiden Seiten angespitzt sein, weswegen du nicht die klassischen Nadeln mit Stopper am Ende verwenden kannst. 

Die verwendeten fünf Nadeln wirken auf den ersten Blick etwas einschüchternd, das System dahinter ist allerdings recht einfach. Vier der Nadeln halten die Maschen des gestrickten Schlauches. Die freie Nadel im Nadelspiel dient zum Abstricken der Maschen. Dadurch wechseln die Nadeln immer wieder ihren Platz. Einsteigerfreundlich sind hier Spielnadeln in verschiedenen Farben. 

Am Besten eignet sich das Nadelspiel für kleinere Socken, dann je nach Wolle werden die Nadeln ab ca. 30 Maschen zu kurz. Dadurch läufst du Gefahr, dass dir einzelne Maschen einfach vom Ende herunterrutschen. Bei den gängigen Sockengrößen hat man jedoch nur zwischen 10 und 20 Maschen auf je einer Nadel. Das lässt sich relativ einfach handhaben. 

Rundstricknadeln

Rundstricknadeln 

Auch wenn das Nadelspiel die bekannteste Variante des Sockenstrickens ist, schwören immer mehr Strickerinnen auf die Rundstricknadeln. Der große Vorteil gegenüber dem Nadelspiel ist, dass die Maschen durch die Schnur nicht von den Nadeln rutschen können, egal wie viele du anschlägst.

Möchtest du beispielsweise kleine Babysocken stricken, sind die langen Nadeln des Nadelspiels etwas sperrig. Gerade hier ist die Rundstricknadel eine praktische Alternative. Das Beste an Rundstricknadeln ist, dass die meisten von uns sowieso schon mindestens eine davon in der Schublade haben. 

Die richtige Wolle zum Socken stricken

Die perfekte Sockenwolle

Eine Sockenwolle muss viel aushalten. Sie wird in der Regel deutlich mehr beansprucht, als andere Strickgarne. Die Reibung, der Druck und die warm-feuchte Umgebung im Schuh lässt ungeeignete Wolle schnell verfilzen.

Der Vorteile bei spezieller Sockenwolle sind folgende:

  • Mehrere Einzelfäden werden miteinander verdreht. Auf der Banderole kannst du das durch Aufdrucke wie 4 fach, 6-fach oder 8-fach (oder -fädig) erkennen. Das Verdrehen sorgt für eine hohe Stabilität und Reißfestigkeit des Garns.
  • Zusammen mit der Schurwolle wird Polyamid verarbeitet. Diese Kunstfaser gibt dem Garn eine zusätzliche Festigkeit. Das ist besonders beim Scheuern eine Garantie für Langlebigkeit. 
  • Chiemseegarn bietet Sockengarne in Superwash-Qualität an. Durch ein besonderes Herstellungsverfahren wird die Wolle filzfrei und damit bis zu 40 Grad maschinenwaschbar. Sie ist weich und kratzt nicht.

Neben der klassischen Schafwolle kannst du auch noch andere Garne verarbeiten. Wer es gern weich und flauschig hat, kann zwischen Alpaka, Yak oder Kaschmir wählen. Aber Achtung, oft verringert die zusätzliche Weichheit die Haltbarkeit. 

Nicht nur Schurwolle eignet sich für ein Paar Socken. Für Allergiker oder Leute, die keine Tierprodukte verarbeiten wollen, ist das Angebot ebenfalls breit gefächert. Baumwollmischungen mit Viskose oder Bambusfasern sind in vielen sortierten Wollgeschäften auf Lager. Möchtest du also auf Tierhaare in deinen Socken verzichten, solltest du eine Wolle mit hohem Anteil an Baumwolle bzw. Viskose wählen. Garn aus Kunstfasern nimmt deutlich weniger Feuchtigkeit auf, und kann so schnell zu schwitzenden Füßen führen. 

Unsere Bobbel Wolle mit Farbverlauf von Chiemseegarn besteht beispielsweise aus 50% Baumwolle und 50 % Polyacryl. Höher sollte der Kunstfaseranteil jedoch auf keinen Fall ausfallen. Deswegen verwende anstelle unserer Farbverlaufsgarne lieber unsere spezielle 4-fädige Superwash Sockenwolle von der Firma Rico.

Möchtest du trotzdem mit Farbverlaufsgarn arbeiten, kannst du Dank des Verlaufs selbst als ungeübte(r) Stricker(in) sehr professionell aussehende Socken bekommen. Am besten arbeitest du hier in glatt rechts oder mit Rippenmustern. Beachte bitte, dass bei Farbverlaufsgarn keine identischen Socken entstehen, es sein denn, du wählst die Farbaufteilung sehr geschickt. 

Hier gilt: Probieren geht über Studieren! Wer mit Farbverlaufsgarn arbeitet ist sich bewusst, dass keine Socke exakt der anderen gleicht. Das Ergebnis ist trotzdem oft besser als erwartet.

Die Menge 

Wie viel Wolle brauchst du?

Wir verkaufen unsere Sockenwolle beispielsweise in 50 Gramm Knäuel. Möchtest du Babysocken stricken, reicht diese Menge in den meisten Fällen für ein Paar. Bei Schuhgröße 37-46 ergeben 50 Gramm eine Socke, je nachdem wie hoch du den Schaft strickst. Findest du auf einer Banderole keine weiteren Erklärungen, gilt für Erwachsenengrößen die Faustregel: 100 Gramm = 1 Paar Socken

Dein Materialverbrauch ist von folgenden Faktoren abhängig:

  • Die Strickweise: Strickst du eher locker oder fest 
  • Die Sockenart: Sneakersocken, Wadensocke, Kniestrumpf...
  • Das Sockenmuster: Bei Mustern verbrauchst du deutlich mehr Garn, als wenn du glatt rechts strickst. Zöpfen oder auch Lochmuster steigern den Verbrauch deutlich.
  • Die Sockenform: der Garnverbrauch verändert sich bei gleicher Sockengröße, je nachdem welche Fersen- oder Spitzenform du verwendest. 

Vorwissen:

Wie bei jedem Projekt kannst du beim Sockenstricken nicht einfach loslegen. Überlege dir genau, welches Ergebnis du am Ende haben möchtest. Dazu gehört neben der Garn- und Farbauswahl auch die Technik. Folgendes solltest du mindestens beherrschen: 

  • rechte Maschen
  • linke Maschen
  • Maschen rechts zusammenstricken
  • Maschen links zusammenstricken

Falls du noch Strickanfänger bist, findest du auf unserem YouTube Kanal die grundlegenden Techniken des Strickens. 

Aufteilung der Socke: 

Schauen wir uns jetzt an, aus welchen Teilen eine Socke überhaupt besteht. Dazu arbeiten wir Schritt für Schritt von oben nach unten. 

Das Bündchen

Das Bündchen 

Wie viele Maschen du für deine Socke anschlagen musst, kannst du einer Größentabelle zum Sockenstricken entnehmen. Damit dein Strumpf nicht rutscht, stricken wir das Bündchen in einem elastischen Muster, das sich gut zusammenzieht. Dafür bietet sich für Einsteiger ein einfaches Rippenmuster an. 

Du kannst dich an den Maschen auf deiner Nadel orientieren. Es sollten also so viele Bündchenrunden gestrickt werden, wie Maschen auf einer Nadel liegen. Du kannst das Bündchen aber auch in der Länge variieren und sogar bis zur Socken-Ferse stricken. Hierfür strickst du einfach den gesamten Schaft im Rippenmuster.

Der Schaft

Ist das Bündchen geschafft, stricken wir unseren Schaft. Dieser kann glatt rechts gestrickt werden. Beim Stricken in Runden bedeutet das, dass du alle Maschen rechts strickst. Vermeide jedoch sogenannte Leitern. 

Diese entstehen, wenn du den Übergang zwischen den Nadeln zu locker strickst. Versuche, die jeweils ersten beiden Maschen einer Nadel deutlich fester abzustricken, so erhältst du ein gleichmäßiges Maschenbild.

Die Höhe des Schafts ist übrigens Geschmackssache! Stricke so lange Runden, bis du die gewünschte Länge erreicht hast. Bei einem durchschnittlichen Schaft kannst du so viele Runden stricken, wie Maschen auf drei Nadeln liegen. 

Die Ferse

Die Sockenferse

Beim Sockenstricken ist die Ferse vor allem für Anfänger eine Herausforderung. Gut, dass es viele verschiedene Variationen gibt, um die Ferse am Socken zu stricken. Eine klassische Ferse wäre zum Beispiel die Käppchenferse, tatsächlich gibt es aber sogar Sockenstrickanleitungen, die das Socken stricken ohne Ferse ermöglichen. Bei den vielen möglichen Fersentypen kann man schnell den Überblick verlieren. Um dies zu vermeiden, stellen wir dir in den nächsten Beiträgen die gängigsten Varianten vor. So kannst du dir deinen persönlichen Favoriten aussuchen.   

Der Fuß

Der Fuß ist der Bereich zwischen Ferse und Spitze. Dafür musst du die Maschen deiner Ferse zunächst einmal wieder zur Runde schließen.
 

Die Spitze Die Sockenspitze von Babysocken

Sobald du damit beginnst, beim Sockenstricken die Spitze abzustricken, hast du das Ziel schon fast erreicht. Genauso wie bei dem Bündchen oder der Ferse, gibt es auch beim Stricken der Sockenspitze viele verschiedene Anleitungen. Für Einsteiger ist die Bandspitze, bei der nach und nach Maschen abgenommen werden, besonders gut geeignet. Welche Abstände beim Abnehmen eingehalten werden müssen, gibt wieder die Größentabelle vor.

Jetzt hast du einen Überblick über dieses umfangreiche Thema bekommen. Bist du nun auf den Geschmack gekommen? Falls ja, kannst du dich die nächsten Wochen auf das Thema “Socken” freuen! Schon am Ende des Monats kannst du selbst Socken stricken, nach Anleitung

Größentabelle zum Socken stricken für alle Fadenstärken:

Diese Größentabelle ist für alle Fadenstärken geeignet, da sie nur die empfohlene Maschenzahl angibt und nicht die spezifische Fadenstärke. Die Fadenstärke hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der verwendeten Wolle und dem Strickmuster, und muss daher individuell ausgewählt werden.

Wenn du sichergehen willst, dass deine Socken die richtige Größe haben, ist es eine gute Idee, ein Muster zu stricken und es anzuprobieren, bevor du mit dem eigentlichen Stricken beginnst. Auf diese Weise kannst du die Maschenzahl und die Dicke des Garns entsprechend anpassen.

 

Größe Fußumfang Maschenanzahl
22/23 17-18 cm 60-64
24/25 18-19 cm 64-68
26/27 19-20 cm 68-72
28/29 20-21 cm 72-76
30/31 21-22 cm 76-80
32/33 22-23 cm 80-84
34/35 23-24 cm 84-88
36/37 24-25 cm 88-92
38/39 25-26 cm 92-96
40/41 26-27 cm 96-100
42/43 27-28 cm 100-104
44/45 28-29 cm 104-108
46/47 29-30 cm 108-112

 

 

 

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